Aitheran ruft by Kurt Mahr

Aitheran ruft by Kurt Mahr

Autor:Kurt Mahr [Mahr, Kurt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Die Endlose Armada, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 1983-11-14T01:00:00+00:00


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Erst da wurde mir klar, wie ernst die Lage schon geworden war. Die Bordkommunikation funktionierte nicht mehr, die Transmitter waren außer Betrieb. In diesem Augenblick hätte die BASIS von einem feindlichen Prisenkommando geentert werden können, ohne daß es in der Zentrale bemerkt worden wäre.

Gleichzeitig wurde mir etwas anderes klar. Seth-Apophis - eine Superintelligenz mit technischen Mitteln, von denen die galaktischen Wissenschaftler nur zu träumen wagten - besaß die Möglichkeit, das Vakuum des Weltraums in einen polarisierten Zustand zu versetzen, der jegliche Kommunikation unterband. Aber die Ausfälle an Bord der BASIS konnte sie nicht verursacht haben; dazu war das Schiff zu sorgfältig abgesichert. Das Versagen des Interkoms, der Ausfall der Transmitter - das konnte nur von innen heraus bewirkt worden sein. Es gab Verräter an Bord, die nicht nur die Position des kranischen Verbands an Seth-Apophis übermittelten, sondern überdies den Bordbetrieb des Flaggschiffs lahm legten!

Jen Saliks Verhalten änderte sich schlagartig, als ihm klar wurde, daß er von seinem Labor aus nicht zur Entwirrung der Lage beitragen konnte. Die Fahrigkeit fiel von ihm ab.

Er überließ seine Meßapparaturen sich selbst.

„Wir brauchen Verbindung mit der Zentrale", sagte er. „Klettert in eure SERUNS, damit ihr euch bewegen könnt. Jemand muß sich um Hamiller kümmern. Wenn Hamiller ausfällt, ist die BASIS verloren."

„Hamiller kann sich selbst schützen", wandte Alaska ein.

„Sich selbst, ja. Aber nicht die Tausende von Kanälen, durch die er mit der Maschinerie des Schiffes in Kontakt steht. Wir müssen uns trennen. Seht zu, wo ihr Roboter auf treiben könnt. Falls sie noch funktionieren, spannt sie ein."

„Ich übernehme die Verbindung mit der Zentrale", bot ich mich an.

„Viel Glück", nickte er mir ernst zu.

SERUNS waren überall an Bord der BASIS zu finden, selbst in dieser abgelegenen Gegend, in die Jen Salik sich mit seinem Labor zurückgezogen hatte. Wir streiften die Monturen über. Der Funktionstest ergab, daß der konventionelle Radiokom einwandfrei funktionierte. Der Hyperkom dagegen produzierte ein lautes, von schrillen Heultönen untermaltes Rauschen. Wir hatten das erwartet. Der Polarisationseffekt war in erster Linie ein Phänomen des übergeordneten Kontinuums; darin aber war das Innere der BASIS ebenso eingebettet wie das Äußere. Wir würden uns bei der Verständigung auf den Radiokom verlassen müssen und sehen, wie weit wir damit kamen. Im Wirrwarr der aus Polymermetall bestehenden Wände und Decken besaßen herkömmliche Radiowellen eine erbärmlich geringe Reichweite.

Ich vektorierte das Gravo-Pak auf geringe Höhe und mäßige Geschwindigkeit und machte mich als erste auf den Weg. In unregelmäßigen Abständen gab ich ein paar Worte von mir, die von Jen Alaska oder Carfesch über Helmfunk bestätigt wurden. Solange wir uns miteinander verständigen konnten, war die Lage halb so schlimm. Die Entfernung bis zur Kommandozentrale betrug vier Kilometer. Ich hoffte, bald in belebteres Gebiet zu kommen, auf Menschen zu stoßen, die besser über die Lage informiert waren als ich.

Es war mir noch nie so deutlich zu Bewußtsein gekommen, wie leer das riesige Schiff in Wirklichkeit war. Zwölftausend Mann Besatzung verloren sich spurlos im Innern des Giganten. Die BASIS hätte eine Mannschaft von einhunderttausend an Bord haben können und wäre trotzdem noch immer zu neun Zehnteln leer gewesen.



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